Geschichten vom Clown-Fux Klaus #6

15.April 2020

Kapitel 6: Ausflug mit dem Traktor

Schade, sehr schade, dass die Osterferien nun schon zu Ende sind und wir alle, also auch der Hauskater und ich, der Clown-Fux Klaus, wieder in die Daheimschule gehen müssen. Dieses frühe Aufstehen tut meinem Clown-Fux-Fell und meinem Clown-Fux-Kopf und meiner Clown-Fux-Laune und meinem Überhaupt-Fux-Alles, gar nicht gut. Ich bin fast sicher: Frühes Aufstehen ist ungesund – für geplagte Clown-Füxe auf jeden Fall! Unser Hauskater sieht das anders. Er saust die ganze Nacht umher, fängt Mäuse und muss gar nicht aufstehen, weil er vorher nicht geschlafen hat. Unsere Schulaufgaben erledigt der Hauskater immer ratzfatz, legt sich schnellstmöglich auf die Terrasse, natürlich in die Sonne, und schläft. Er schnarcht sogar, das kann ich mit meinen eigenen Clown-Fux-Ohren bezeugen!

Im Vergleich zu Aloisia jedoch ist der Hauskater ja geradezu harmlos. Also Aloisia… was soll ich sagen… sie schnarcht so laut wie, wie… ein Rasenmäher... nein, wie ein Wildschwein… nein, sie schnarcht wie ein alter Mähdrescher, ja wie ein Mähdrescher, mit dem Aloisias Familie früher daheim auf dem Bauernhof Getreide geerntet hat.

Ja, Aloisia ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Einem kleinen Bauernhof in den Bergen, ganz weit weg von der Stadt. Das Haus ist fast nicht zu finden, weil es so gut im Wald zwischen den Bergen versteckt ist. Aloisia wuchs zu einer Zeit auf, in der nur reiche Leute ein Auto hatten, und fast alle Bauersleute einen Traktor. Mit diesem Traktor haben sie gearbeitet und sind sonntags, wenn nicht viel zu tun war, auch mal eine kleine Runde gefahren. Ein kleiner Sonntagsausflug sozusagen, um Verwandte sowie Freunde zu treffen und sich zu erzählen, was es denn so Neues am Berg gibt.

Warum ich das so genau ausführe? Na ja, weil Aloisia manchmal mit dem Hauskater und mir auch einen Sonntagsausflug macht, selbstverständlich mit einem Traktor. Auto haben wir keines, Aloisia sagt Autos wären zu teuer und würden für das viele Geld, das sie kosten, nicht lang genug halten. Außerdem kann man mit Autos so schlecht Holz, Rüben und Mist transportieren. „Autos sind unpraktisch und viel zu schnell“, erklärt Aloisia uns Zwei jedes Mal, wenn wir vorschlagen ein kleines Auto einzukaufen. Der Hauskater und ich würden sogar unser ganzes erspartes Geld dazugeben, so ungefähr 230 oder 739 oder 1002 Euro, aber Aloisia bleibt da stur. „Ein Traktor muss reichen“, bestimmt sie und duldet keine Widerrede.

Unserem Hauskater ist das mehr oder weniger egal, aber mir, dem Clown-Fux Klaus, nicht, wo doch meine Frisur bei den Ausflügen mit dem Traktor immer so durcheinanderkommt. Weil Aloisia mit dem roten, alten Traktor so schnell dahindüst, dass mein ganzer Pelz zerstrubbelt ist, und ich aussehe, wie ein völlig abgenutzter Wischmop. Vollkommen zerzaust und jede Menge Ungeziefer, Blätter, und weiß der Kuckuck was noch, im Pelz! Es dauert jedes Mal fast drei Stunden bis der Pelz wieder sauber ist.

Das Blöde an unserem Traktor ist nämlich, dass er ein Ohne-Dach-Traktor ist, also ein Traktor Cabriolet sozusagen. Es gäbe ja so schöne Traktoren mit Kabinen und Dach, aber nein, Aloisia will so einen Traktor, wie sie ihn früher daheim auf dem Bauernhof auch gehabt haben – ohne Dach. Und laut ist unser Traktor, das ist eine einzige Katastrophe! Er klingt so, als würde er jeden Moment explodieren, wenn Aloisia Gas gibt. So rumpeln wir mit unserem Gefährt über Stock und Stein – wenn wir Glück haben – ohne Regen. Beginnt es zu regnen, müssen der Hauskater und ich, der Clown-Fux, schnell Regenschirme aufspannen.

Aber anstatt nachhause zu fahren, meint Aloisia in einem solchen Fall jedes Mal: „Burschen, wir sind nicht aus Zucker, reißt euch zusammen! Es wird weitergefahren, nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein!“ Und Aloisia hat Recht, irgendwann hört es zu regnen auf, wir breiten unsere Decke aus, richten eine leckere Jause her – Wurst für den Hauskater, Schokolade für mich, den Clown-Fux, sowie Speck für Aloisia - und freuen uns über den großen Regenbogen, der quer über den Himmel geht. Der gehört uns dann ganz alleine.

Es grüßt herzlich,

euer Clown-Fux Klaus

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