Geschichten vom Clown-Fux Klaus #37

18.November 2020

Das Handtaschen-Geheimnis – Teil 1

Sogar ich, der Clown-Fux Klaus, weiß, dass es ein paar Dinge gibt, die clownfux nicht tun sollte, zum Beispiel in einer Damenhandtasche, genauer gesagt in Aloisias Handtasche, stöbern. „Aloisia wird bestimmt böse“, warnte mich unser Hauskater. „Komm schon, Hauskater, du willst doch auch wissen, was drin ist“, stupste ich unsere gescheite Fellnase an und merkte, wie unser Schnurrhaarprofessor zu grinsen begann. „Aber erst, wenn Aloisia schlafen gegangen ist“, ordnete er schelmisch an.

Gesagt, getan. Als Aloisia sich schlafen gelegt hatte und so laut schnarchte, dass man einen Bären in ihrer Schlafkammer vermuten konnte, schlichen wir Beide uns an, stibitzten Aloisias Handtasche und sausten damit in den Keller. Dort zückten wir unsere Taschenlampen, zogen Gummihandschuhe an und unser Hauskater holte sogar seine Lupe. „Damit finden wir alles“, schnurrte er vergnügt. Damit wir nicht verhungerten hatte ich Kekse, Kuchen, Gummibärchen und Chips mitgenommen. Während wir also die heilige Aloisia-Tasche untersuchten, knusperten wir fröhlich vor uns hin.

Bevor ihr nun zu lesen anfangt, müsst ihr bitte versprechen alles Gelesene für euch zu behalten, weil so Damen-Aloisia-Handtaschen ja eigentlich etwas Geheimes sind. Bitte schwören – auf die Spitzohren unseres Hauskaters und meine Clown-Fux-Klaus-Nase! Streng geheim!

Als erstes fanden wir Seifenblasen, ja Seifenblasen! „Kein Parfum, kein Make up, keine Schminke?“, murmelte unser Hauskater verwundert. Einfach nur Seifenblasen. „Vielleicht für die kleinen und großen Kinder im Krankenhaus“, vermutete ich und unserem Hauskater fiel sogleich ein, wann er Aloisia zuletzt mit und in vielen Seifenblasen gesehen hatte. „Sie verwendet die Seifenblasen für die Arbeit im Krankenhaus und Pflegeheim, aber auch für sich. Immer wenn Aloisia einsam ist, schaltet sie das Radiogerät mit dieser komisch schnulzigen Musik ein und bläst Seifenblasen in die Wohnzimmerluft“, plauderte unsere allwissende Fellnase aus. Manchmal lässt Aloisia dann auch noch diese bunten Tücher, die ebenfalls in der Handtasche waren, dazu fliegen. Wenn Aloisia lustig ist, kann sie mit den Tüchern sogar jongl…schongl…jungl… nein, wie heißt das nochmal, wenn man Sachen in die Luft wirft und wieder fängt?…jangl..dschung…ja, jetzt habe ich es…dschunglieren, ja dschunglieren. Aloisia kann mit Tüchern dschunglieren! 

„Was ist denn das?“, fragte ich unseren Hauskater und zog eine schöne, große, glänzende Münze mit einer langen Kette aus der Tasche. „Mhhm, schaut wertvoll aus. Könnte ein Maria-Theresien-Taler aus echtem Silber sein“, untersuchte unser Hauskater das interessante Fundstück mit seiner Lupe ganz genau. Sodann flitzte er zum Computer und suchte den Wert des Fundstücks aus den Untiefen des Internets heraus. 21,04 bis 31,76 Euro sagte das weltweite Netz schließlich. „Schade, kein wertvoller Schatz. Aber warum hält Aloisia diesen Taler so versteckt?“, wunderte ich mich und kramte weiter in der Handtasche, als mir ein Zeitungsausschnitt von einer Siegerehrung in die Hände fiel. Aloisia in der Mitte, erster Platz, und noch zwei andere junge Mädchen. Landjugendwettbewerb im Singen, Tanzen, Handarbeiten, Laufen und Weitspringen, so der Titel.  „Das muss mindestens 76, 82 oder 94 Jahre her sein. Da war Aloisia noch ganz jung“, schmunzelte ich, der Clown-Fux Klaus.

„Voller Geheimnisse unsere Aloisia“, murmelte unser Hauskater, als er das nächste Fundstück präsentierte. Ein Ururururaltes Foto von einem jungen Mann, der einen Hut trug und auf einem Traktor saß. Er winkte freundlich in die Kamera und schien Freude am Leben zu haben. „Das Foto ist sicher schon tausende Male angeschaut worden, so abgegriffen wie es ist“, stellte Inspektor Hauskater mit seiner Lupe fest. „Ein fescher Mann, wer das wohl ist?“, fragte ich unseren Hauskater, doch der zuckte nur mit den Hauskaterschultern. „Ich will unbedingt herausfinden, wer das ist“, beschloss ich in diesem Augenblick, nahm das abgegriffene Mann-mit-Hut-Foto und packte stattdessen alle Chips, Gummibärchen und Keksbrösel in die Aloisia-Handtasche, damit sie nicht bemerken würde, dass etwas fehlte und zudem eine kleine Jause hätte. Irgendwie war jetzt zwar viel, viel mehr als zuvor in der Aloisia-Handtasche, alles war fettig oder klebte und schwerer war das Ding obendrein auch, aber so ist das nunmal wenn Clown-Füxe und Hauskater einem groooßen Aloisia-Rätsel auf der Spur sind. Fortsetzung folgt…

 

Es grüßt herzlich,

euer Clown-Fux Klaus

Frage: Wer könnte der Mann mit dem Hut auf dem alten Foto deiner Meinung nach sein?

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