Geschichten vom Clown-Fux Klaus #30
Tag der Gesundheit
Herbstbeginn ist ja schön, aber so irgendwie dann auch wieder nicht, finde ich, der Clown-Fux Klaus. Weshalb? Weil unser Hauskater und ich jeden Herbst zum Doktor müssen, also eigentlich zu zwei Doktoren, und bei beiden tut es weh. Also nicht so, dass clown-fux davon sterben müsste, aber doch schon weh, ziemlich weh. Aloisia nennt dies unseren „Tag der Gesundheit“. Unser Hauskater sieht das etwas gelassener als ich, aber er isst auch weniger Kuchen und Schokolade als meine Wichtigkeit. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich so alle 17 oder 56 Jahre zu diesen Ärzten gehen, aber Aloisia ist da ganz streng und kutschiert uns immer pünktlich mit dem Traktor zu unseren Terminen.
Der erste Doktor heißt Doktor Zahnstein und ist, wie sein Name schon verrät, der Arzt für die Hauskaterzähne und das Clown-Fux-Gebiss. Während unser Hauskater stets flott fertig ist und sogar noch eine Zahnbürste geschenkt bekommt, weil seine Beißerchen so gesund und weiß sind, muss ich immer mindestes zwei Stunden auf diesem Zahnstuhl sitzen. Ja, drei Stunden lang werden die ClownFux-Zähne ganz genau angeschaut, sauber gemacht und manchmal muss Doktor Zahnstein auch noch bohren. Das dauert mindestens vier Stunden. Ich würde ja nichts sagen, wenn der gute Doktor wenigstens moderne Geräte sowie Bohrer hätte, aber… Unser Hauskater behauptet, dass dieser Doktor Zahnstein schon Aloisias Großmutter behandelt hat, was schon 87 oder 100 Jahre her ist. Deswegen muss der Zahndoktor sicher schon 130, 140 Jahre alt sein und seine Bohrer sind mindestens so alt, wenn nicht älter.
Diese Steinzeitbohrer brauchen gar keinen Strom aus der Steckdose, sondern nur die Doktorgehilfin Amanda. Weil der Bohrer an ein Fahrrad angeschlossen ist, das am Stand fährt. Will Doktor Zahnstein nun im Clown-Fux-Gebiss bohren, muss Amanda treten so schnell sie kann, dann dreht sich der Bohrer. Früher funktionierte das eigentlich ganz gut, aber seit sich Amanda beim Wandern einmal das Bein gebrochen hat, kann sie nicht mehr so kräftig treten. So dauert Bohren natürlich seine Zeit. Zum Glück gibt Doktor Zahnstein vorher allen eine Betäubungsspritze, also unserem Hauskater, mir, dem Clown-Fux, und Aloisia natürlich auch. Aloisia bekommt meistens gleich zwei oder drei, weil sie so groß ist. Aloisia verschläft schließlich regelmäßig die Bohrerei im Clown-Fux-Gebiss und muss von der schwitzenden, schnaufenden Amanda geweckt werden. „Wir sind fertig, ihr könnt jetzt zum nächsten Arzt fahren“, so Amanda, die das letzte Mal besonders lange treten musste, da mein 48. Zahn von links hinten ein ganz besonders tiefes Schokolade-Kuchen-Himbeer-Eis-Loch hatte.
Schon nicht mehr ganz so flott, wie am Morgen, düsten wir Drei im Anschluss an Doktor Zahnstein, zu unserem Hausarzt Bruno in die große Stadt. Bruno ist normalerweise nur ein Doktor für Tiere, aber Aloisia findet, dass zwei Dokotoren mehr als genug für unseren Haushalt sind und fragt deshalb auch Bruno um Rat, wenn es wo zwickt. Ich mag unseren Tierdoktor Bruno und unser Hauskater auch. Warum? Nun, Bruno verteilt seine Medizin, seine Spritzen, seine Wurmtabletten, sein Läusepulver, sein Ohrenputzmittel und seine Table… Tobla… wie heißen die bunten Dinger nochmal…Teblatt…nein…Tab…Tam…ja, jetzt habe ich es…seine Tamlettn ganz gerecht auf uns Drei.
„Und wenn man Bruno bittet, keine Wurmtabletten essen zu müssen, bekommt alle Aloisia“, grinste unser Hauskater, als er beschloss diesmal all seine Bruno-Geschenke an Aloisia abzugeben. „Gut, ich will heute auch keine Tamlettn und keine Spitzen, Aloisia darf alles haben“, willigte ich ein, und Bruno machte sich ans Werk, während Aloisia die Zeitung las und von alledem nicht viel mitbekam. Sie aß brav die Wurmtamlettn, meinte es seien Kekse, und glaubte von Gelsen gestochen worden zu sein, als Bruno ihr unsere Spritzen gab. Ich glaube, es waren vier oder fünf solche.
„Jetzt bleibt Aloisia sicher einmal sechs Jahre gesund“, freute sich Tierdoktor Bruno, als er mit seiner Behandlung fertig war und wir Beide, unser Hauskater und ich, fröhlich aus der Praxis hüpften. Aloisia stiefelte ganz langsam hinterdrein. Endlich konnten wir einmal etwas für unsere Aloisia tun, die sich beim Nachhausefahren im Schneckentempo darüber wunderte, dass sie so müde war, und es um diese Jahreszeiten noch so viele Gelsen gibt, die alle an der selben Stelle gestochen hatten.
Es grüßt herzlich,
euer Clown-Fux Klaus
Frage: Womit könnte der Dr. Zahnstein-Bohrer – außer mit dem Fahrrad - noch angetrieben werden?