Geschichten vom Clown-Fux Klaus #15

10.Juni 2020

Terminplan für Aloisia

Aloisia meinte unlängst, dass unser Hauskater und ich, der Clown-Fux Klaus, uns schön langsam überlegen sollten, welchen Beruf wir lernen wollen. „Clown-Fux und Hauskatersein alleine ist nicht genug, jeder muss eine Ausbildung machen“, hielt Aloisia mit hochgezogenen Augenbrauen fest und sah uns Beide fordernd an. „Ich werde Jäger, mit dem Schwerpunkt Mäuse. Große Mäuse, kleine Mäuse, fette Mäuse, Mäuse, die schlecht hören, Mäuse mit drei Beinen und Mäuse mit Husten. Die werde ich fangen, fressen und in der Nachbarschaft verteilen, damit alle etwas davon haben“, meinte der Hauskater nach nicht einmal fünf Minuten Nachdenkpause. „Gute Idee“, fand Aloisia und streichelte unserem Hauskater über den Katerrücken.

Ich setzte mich auf die Terrasse und dachte so lange und so intensiv nach, dass es in meinem Clown-Fux-Kopf richtig zu kochen sowie zu stechen anfing. Was könnte ein Clown-Fux lernen? „Du könntest auf die Universität gehen und studieren, Clownerie, Schauspiel oder Singen“, schlug unser Hauskater vor. „Singen, Singen… das ist wohl keine gute Idee“, murmelte ich und unserem Hauskater fiel sogleich ein warum. Vor vielen Jahren hatte einmal ein Musikprofessor in der Schule zu mir, dem Clown-Fux Klaus gesagt, dass er noch niemals in seinem Musikprofessorleben jemanden so grauenvoll singen, oder jaulen gehört habe, wie mich, den Clown-Fux. Das hatte damals im Clown-Fux-Herz ganz tief drin sehr weh getan und seitdem singe ich nur mehr, wenn ich muss oder es gar nicht bemerke, dass ich singe.

„Aber eine Universität ist doch weit weg von unserem Haus, unserem Garten, unserem Traktor, Aloisia und dir, Hauskater“, fragte ich den Hauskater. „Ja, da hast du Recht. Du müsstest umziehen“, erwiderte unser Hauskater ehrlich. „Nein, ich bleibe daheim. Ich werde hier bei euch arbeiten“, hielt ich überzeugt fest und dachte weiter nach. „Was hältst du davon, Aloisias Privat-Sekretär zu werden“, schlug unser Hauskater vergnügt vor. „Telefonieren, Termine ausmachen, Briefe und Emails schreiben, den Computer bedienen und vieles mehr, weil Aloisia ohnehin mit der modernen Technik so ihre Schwierigkeiten hat.“

Damit war der Entschluss gefasst, ich, der Clown-Fux Klaus, würde nach der Schule als Privat-Sekretär von Aloisia zu arbeiten anfangen. Und weil die Kater-Idee so gut war, begann ich auch gleich mit meiner Arbeit. Ich wollte Aloisia so viel Arbeit wie möglich abnehmen und beschloss ab sofort alle Telefonate für sie zu führen. Zuerst rief ich alle Clown-Freunde von Aloisia an und überbrachte die freudige Botschaft. Paula verstand ich kaum, weil sie wieder auf ihrem Kranwagen war und in 54 Metern Höhe mit einem bunten Schirm herumfuchtelte, Lotte arbeitete gerade an einem Tanzvideo für ganz Österreich und Gerd machte endlich die Steuererklärung für den Circus. Er wollte von mir wissen, was clown mit Kamelmist machen soll. „Mach einen großen Haufen und setze Kürbisse ein“, empfahl ich ihm. Fifirella erreichte ich ebenso nicht, wie Dusa, weil beide jetzt so etwas Ähnliches wie Hollywood-Stars sind und sie jede Woche live im Internet zu sehen sind. Immer am Donnerstag um 19:30h oder um 20:00 Uhr, genauso wie Rita und Guido. Alle vier sind jetzt oder schon sehr bald ganz berühmte Internet-Stars.


„Live-Stream, nennt man das“, klärte mich unser Hauskater auf. „Clowns zeigen auf Facebook unter dem Rote Nasen Account live, was sie zuhause so alles machen“, so der Hauskater weiter. „Zusehen kann jeder, man muss nicht einmal angemeldet sein“, ergänzte Aloisia, sehr zu unserem Erstaunen. Anscheinend hatte Aloisia schon einmal heimlich zugeschaut und uns Beiden gar nichts davon gesagt. Oder überlegte Aloisia gar auch an so einem Live-Stream teilzunehmen? Das würde etwas werden, wenn Aloisia auch noch ins Fernsehen…äh… in die Mikrowelle…nein, den Dampfgarer…nein, das Backrohr… nein, jetzt weiß ich es… ins Internet gehen würde. Du lieber Himmel…


Egal, von Aloisias Clown-Freunden erreichte ich, der nunmehrige Clown-Fux-Privat-Sekretär, niemanden, daher beschloss ich Aloisias privaten Telefonkalender durchzutelefonieren und ein paar Termine auszumachen. Weil jeder immer viele Termine haben muss, weil das einen guten Privat-Sekretär halt ausmacht.


So telefonierte ich sage und schreibe sieben Stunden, 34 Minuten sowie 53 Sekunden und vereinbarte für Aloisia diesen tollen Terminplan für kommende Woche: 

Es grüßt herzlich,

euer Clown-Fux Klaus

Frage: An welchem Tag dieser sieben Tage würdet ihr Aloisia gerne begleiten?

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