Lachend zur Operation

02.März 2023

Untersuchungen, Blutabnahmen, MRTs, Sedierungen und Therapien können für große und kleine Patient*innen unangenehm oder gar schmerzhaft sein. Hier helfen ROTE NASEN Clowns gerne weiter und sorgen für eine angenehme, entspannte Stimmung und lenken die Aufmerksamkeit von dem Eingriff weg. Diese Einsätze finden in Spitälern, Reha-Zentren, auf einer Wachkomastation, und jetzt neu: auch in der Klinischen Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie im AKH Wien, statt.

Operationen, Untersuchungen und Spritzen gehören zu einem Krankenhausaufenthalt und können vor allem bei Kindern für Unbehagen sorgen. Deshalb werden ROTE NASEN Clowns gezielt vom medizinischen Personal in solch Schwierigen Situationen herangezogen. Sie erklären Patient*innen spielerisch den Vorgang und entlasten sowohl die Eltern als auch Ärzt*innen und Pfleger*innen.Sie assistieren bei Blutabnahmen, begleiten zu Operationen und motivieren beim Physiotraining. Denn mit einem Lächeln auf den Lippen wirkt all das gleich etwas weniger beängstigend und das Schmerzempfinden wird reduziert.

Und nicht nur Kinder profitieren von diesen Clown-Interventionen, auch bei Untersuchungen von erwachsenen Patient*innen werden die Clowns häufig herangezogen. 2022 fanden in Wien, Tirol und der Steiermark 328 dieser Clownbesuche unter dem Namen Clowns im Behandlungsalltag (CliB) in Rehazentren, Ambulanzen und einer Wachkomastation statt.

ROTE NASEN Clowns in der Krisenambulanz der Gynäkologie im AKH Wien

Nun haben die ROTE NASEN Clowns ihren Einsatzbereich erweitert: Seit Herbst 2021 besuchen vier speziell geschulte Clowninnen (Zitronella, Josefine, Irmi und Maly) die Krisenambulanz der Klinischen Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie im AKH Wien. Montagvormittags statten die Clowns der Station abwechselnd einzeln einen fröhlichen Besuch ab.

Der Besuch bei einer Gynäkologin bedeutet vor allem für junge Patient*innen  eine besondere Ausnahmesituation. Viele wissen nicht genau, was auf sie zukommt. Clowns, die die Patientinnen bereits im Eingangsbereich oder im Wartezimmer empfangen, bringen sie mit viel Empathie und Feingefühl auf andere Gedanken. Sie verkürzen großen und kleinen Patientinnen die Wartezeit oder begleiten Kinder in einigen Fällen auch zum Gespräch mit der Ärztin oder auf Wunsch zur Untersuchung und zum Ultraschall.

Von Ärzt*innen und Pflegepersonal sind die Rückmeldungen sehr positiv. „Wenn sich die Clowns mit den Kindern bereits im Wartezimmer beschäftigen, kommen die Kinder meist schon mit einem Lächeln in den Untersuchungsraum. Der Unterschied ist deutlich spürbar, wenn die Clowns im Raum sind. Es macht die Patientinnen ruhiger und wir kommen schneller mit ihnen ins Gespräch. Auch auf mich und meine Kolleg*innen wirkt sich die Anwesenheit der Clowns beruhigend aus.“, so Ass. Prof. Dr.in med.univ. Daniela Dörfler, Leiterin der Krisenambulanz.

Wissenschaftliche Fundierung der Clownbesuche

Auch die Entwicklung wissenschaftlicher Evidenz zur Wirkung der Gesundheitsclownerie hat in diesem Projekt einen Schwerpunkt. In Kooperation mit der Universität Wien wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Ass.-Prof. Dr. Daniela Dörfler und Mag. Dr. Karin Windsperger, PhD eine Piloterhebung zum Thema Stressreduktion bei Kindern und Jugendlichen in Zusammenhang mit dem Clownbesuchen von ROTE NASEN bei der Ethikkommission der medizinischen Universität Wien eingereicht. Es wird außerdem an der Erfassung möglicher weiterer Indikatoren (z.B. Aufenthaltszeit im Behandlungsraum, Reduktion von Angst der Patient*innen, Reduktion von psychologischen Variablen wie Angst, Stress, etc. bei Begleitpersonen und Behandlungspersonal) gearbeitet, die einen langfristigen Effekt der Clowninteraktion aufzeigen können. Darüber hinaus wird das Projekt mit Hilfe regelmäßiger Dokumentation und interdisziplinärer Feedbackgespräche begleitet, um so die Clownbesuche bestmöglich in den Arbeitsalltag der Station einzubinden.

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