Das ROTE NASEN Freunde-Treffen in Wien: ein Nachmittag voller Begegnung, Tiefe und Leichtigkeit

Am 26. Mai lud ROTE NASEN langjährige Unterstützer*innen und Wegbegleiter*innen zu einem besonderen Freunde-Treffen in die Wiener Büroräumlichkeiten ein. Die Veranstaltung bot Raum für Austausch, Information und einen vertieften Einblick in die Gesundheitsclownerie – mit einem besonderen Fokus auf die Arbeit mit Patient*innen im Wachkoma.

Herzliches Willkommen und bewegende Einblicke

Geschäftsführerin Natalie Porias und Selina Brandauer, verantwortlich für Philanthropie und Testamentsspenden führten mit viel Herzlichkeit durch den Nachmittag. Gründerin und Präsidentin Monica Culen eröffnete die Veranstaltung mit einer persönlichen Anekdote von einem Besuch einer Wachkoma-Station – ein emotionaler Einstieg, der den Ton für den Tag setzte.

Natalie Porias betonte die Bedeutung von Gesundheitsclowns in sensiblen Bereichen des Gesundheitssystems.

Gesundheitsclownerie im Wachkoma: Forschung und Praxis

Gesundheitsclownerie schafft Nähe, Abwechslung und emotionale Resonanz – auch ohne Worte. Auf Wachkoma-Stationen können Clownbesuche zur Aktivierung der Wahrnehmung beitragen, Stress abbauen und verloren geglaubte Reaktionen wieder hervorrufen. Für Angehörige bieten sie Momente der Freude und Hoffnung. Seit über zehn Jahren besuchen ROTE NASEN Clowns Wachkoma-Stationen.

In Kooperation mit dem Wachkoma-Department (ACU) der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) wird seit März 2025 ein partizipatives Forschungsprojekt durchgeführt. Ziel ist es, die Wirkung gezielter Clown-Interventionen auf Menschen im Wachkoma und im Zustand minimalen Bewusstseins wissenschaftlich zu untersuchen.

Die Clowns arbeiten biografieorientiert, dokumentieren ihre Beobachtungen und stimmen sich eng mit dem Pflegeteam ab. Dabei geht es nicht nur um die Förderung der Wahrnehmung der Patient*innen, sondern auch um emotionale Entlastung für Angehörige und Pflegepersonal.

Clownerie als Teil des Gesundheitssystems

In Graz ist die Gesundheitsclownerie bereits integraler Bestandteil des Systems: Die Speziell ausgebildete ROTE NASEN Clowns besuchen Wachkomapatient*innen zwischen 18 und 80 Jahren. Sie kennen die Biografien der Patient*innen, führen Protokoll und arbeiten eng mit dem medizinischen Team zusammen – ein Modell, das ROTE NASEN auch in anderen Bereichen etablieren möchte.

Praxisnaher Einblick: Mini-Workshop mit Joe Hofbauer

Ein Highlight des Nachmittags war der Mini-Workshop mit Gesundheitsclown Joe Hofbauer, der seit über zehn Jahren auf der ACU Graz tätig ist. Mit kurzen Übungen zeigte er, wie Clownarbeit im Wachkoma-Bereich konkret aussieht. Die Teilnehmenden erhielten einen berührenden Einblick in die sensible und anspruchsvolle Arbeit der Clowns – eine Tätigkeit, die viel Fingerspitzengefühl, Resilienz und kontinuierliches Training erfordert.

Dank und Ausblick

Das Freunde-Treffen bot eine gelungene Mischung aus Information, Austausch und Einblick in die Praxis. ROTE NASEN bedankt sich bei allen Teilnehmenden für ihr Interesse und ihre langjährige Unterstützung. Gemeinsam wird daran gearbeitet, Gesundheitsclownerie weiterzuentwickeln und dorthin zu bringen, wo sie besonders gebraucht wird.