5) Wie reagieren die Patient*innen auf die neuen Maßnahmen?
Auch sonst gehen wir auch keine große körperliche Nähe ein, das bietet schon die Professionalität, dass wir in keinster Weise den Menschen zu nahe treten, im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist eine Kunst, die sehr am Gegenüber beruht und nur auf Einladung reagiert. Und in Zeiten wie diesen, kann man sich nicht vorstellen, wie willkommen unsere Clowns derzeit sind! Es ist so ein wichtiger Moment und wenn es dann auch nur Gartenbesuche sind. Wenn diese bunte Truppe mit Musik und Gesang und einem wunderbaren Klamauk durch die Gärten zieht und Lebendigkeit versprüht, das kann man sich eh schön ausmalen, dass das nach längerer Zeit, wo ein Stillstand da war und alles sehr zurückgenommen war, die Menschen extrem positiv reagieren. Wir haben auch die Lizenz zum Begegnen, Leute anzusprechen. Diese rote Nase ist unglaublich was sie als magisches Symbol in den Menschen auslöst, da werden Kindheitserinnerungen wach. Es gibt ein unausgesprochenes Einverständnis: das sind Menschen, denen man trauen kann und wo man sich öffnen darf. Gerade in Zeiten nach einem Lockdown, ist diese Lust und Sehnsucht nach Wiederbegegnen extrem spürbar für uns.
Der Clown verschweigt ja nichts, da ist nichts geheim. Wenn es also eine Maßnahme gibt, die mir nicht gefällt, wenn ich Menschen nicht die Hand halten darf oder mit Handschlag begrüßen darf, wie wir das üblicherweise machen, dann wird das eben Thema sein, wie furchtbar es ist, dass ich das zurzeit nicht darf. Dann nehme ich dem Gegenüber wieder ganz viel negative Emotion ab. Das ist auch ein wichtiger Teil unserer Arbeit, dass wir Filter sind, dass wir die negativen Momente auch ein bisschen übernehmen und sehr auf das Positive hinweisen. Gerade wenn man das Negative in sich aufnimmt, dann löst man im Gegenüber das Positive, das Lachen aus. So kann man viel auflösen und transformieren, das ist ja unsere Kunst, die Situation im Moment zu transformieren.