04.Dezember 2025

Humor und Lachen für die ganze Familie

Andrea Lehensteiner, MSc, DGKP (DKKP), Bereichsleitung Pflege Kinder- und Jugendheilkunde und Kinder- und Jugendchirurgie in der Klinik Donaustadt im Gespräch mit einer ROTE NASEN Mitarbeiterin

Im Interview mit Andrea Lehensteiner, MSc, DGKP (DKKP), Bereichsleitung Pflege Kinder- und Jugendheilkunde und Kinder- und Jugendchirurgie in der Klinik Donaustadt.

Wenn unsere ROTE NASEN Clowns die Klinik Donaustadt betreten, bringen sie mehr als nur Heiterkeit mit: Sie öffnen mit Humor und Einfühlungsvermögen die Türen zu den Herzen der kleinen Patient*innen. Ihr spielerischer Zugang ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen, in einer oft fremden und belastenden Umgebung schneller Vertrauen aufzubauen und erleichtert dadurch die Behandlung. Gleichzeitig profitieren auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Zusammenarbeit mit ROTE NASEN: In Workshops und im Alltag lernen sie von den Clowns, wie Humor, Empathie und kreative Kommunikation den Pflegeprozess bereichern können.

 

Für wie wichtig erachten Sie die Besuche der ROTE NASEN Clowns hier in der Klinik Donaustadt?

Für essentiell, für enorm, für unersetzlich, für außergewöhnlich. Die Clowns leisten einen enormen Beitrag zur Genesung und zum Wohlbefinden. Sie senken nachgewiesener Weise das Schmerzempfinden, senken Stress und Angst. Was aus pflegerischer Sicht ganz wichtig ist, dass wir durch die Gesundheitsclownerie das Vertrauen und die Beziehung zu den Kindern, die sich in einer für sie fremden Umgebung befinden, schnell aufbauen können. Das ist auch für die Behandlung wichtig, weil dieser Beziehungsaufbau schnell geht und wir gut interagieren können, damit wir rasch bei Interventionen reagieren können, die dem Kind vielleicht unbekannt sind oder Angst machen.

Wie können die Clowns Sie in Ihrer Arbeit unterstützen?

Genau dadurch, dass wir schnell einen Vertrauensprozess beginnen können. Es profitieren aber auch die Mitarbeiter*innen selbst von der Gesundheitsclownerie. Wir haben, als erste Abteilung hier im Haus, gemeinsam mit ROTE NASEN einen „Co-Creation-Prozess“ gestartet. Es gab für unsere Mitarbeiter*innen einen Workshop zum Thema „Gesundheitsclownerie“. Davon profitiert jeder und jede einzelne und setzt das Gelernte im Alltag und im Pflegeprozess um. Die Clowns unterstützen uns tagtäglich bei dieser ganzheitlichen, familienorientierten Betreuung.

Merken Sie auch Unterschiede bei Behandlungen, speziell vor Operationen, wenn ein Clown das Kind begleitet?

Vom Feedback meiner Mitarbeiter*innen her natürlich! Es gibt zwischen Pflegepersonal und den Clowns eine enge Abstimmung, für welche Patient*innen eine Begleitung vor einer OP geeignet ist. Es ist für die Kinder und Familien ein Ausnahmezustand, wo auch einige sagen, sie möchten alleine und unter sich sein. Da ziehen sich die ROTE NASEN Clowns auch professionell zurück. 

Aber dort, wo das Ok gegeben wird, helfen sie gegen Schmerz, Stress und Angst. Die Abstimmung untereinander ist mir ein großes Anliegen. Die Gesundheitsclowns als Professionisten stimmen sich zum Wohl der Patient*innen mit der Pflege als Professionisten ab. Und dann reagieren die Clowns so, wie man es sich vorstellt: Mit Humor, mit Lachen, mit kurzer Auszeit, mit Stressreduktion für die gesamte Familie. 

Eine Situation, die mir persönlich in Erinnerung geblieben ist: Wir sind einmal mit dem Nikolaus – ohne religiösen Hintergrund, sondern aus Tradition – gemeinsam durchs Haus gegangen und sind auf die ROTE NASEN Clowns getroffen. Wir sind dann gemeinsam weitergegangen und da haben sogar die jugendlichen Patient*innen, die davor sowohl Nikolaus als auch Clowns abgelehnt haben, ihre Freude daran gehabt. Das war schön zu beobachten.

Möchten Sie abschließend noch etwas sagen?

Ich finde, dass unser „Co-Creation-Prozess“ wirklich sehr wichtig ist und ich wünsche mir für die ROTE NASEN Clowns für die Zukunft, dass sie noch viel mehr als Expert*innen anerkannt und deshalb auch stärker in den Behandlungsprozess integriert werden

Und worauf wir stolz sind, dass wir in der Pandemie als einzige Abteilung mit den Clownbesuchen keine Pause gemacht haben. Wir haben sehr kreativ Freiluftbesuche gestartet und das war wirklich toll. Die Clowns waren, je nach Witterung, im Garten und haben die Patient*innen, die konnten, an die Fenster gebeten. Darauf sind wir heute noch stolz, dass wir es organisatorisch geschafft haben, keinen Lockdown für die Clowns zu machen.

Mein Wunsch ist, dass die Clowns weiter regelmäßig zu uns kommen und unsere Partner bleiben. Wenn wir die Bedürfnisse der Kinder und Eltern in den Mittelpunkt stellen, dann sind die Clowns eines der Dinge, die dazugehören. Und genau das machen wir in der Klink Donaustadt: Wir stellen die Interessen der Kinder und Eltern in den Mittelpunkt, stellen uns Herausforderungen, um diese dann interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend zu meistern. Und hier sind die ROTE NASEN Clowns ein Teil des Teams.

Danke für das Interview!

Nur mit Ihrer Unterstützung können unsere Clowns auch weiterhin kranken Kindern im Spital ein erleichterndes Lachen schenken. Helfen Sie gleich mit!

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Erleben Sie hier die Begleitung von Clownin Lilo vor einer OP in der Klinik Donaustadt hautnah mit und erfahren Sie, wie wertvoll diese humorvolle Begleitung für das Mädchen und ihre Eltern ist.

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