Geschichten vom Clown-Fux Klaus #7

20.April 2020

Kapitel 7: Wenn die Kirschbäume blühen

Es gibt auch Tage an denen Clown-Füxe traurig sind. Das kommt zwar nicht oft vor, aber wenn es vorkommt, tut es im Clown-Fux-Herz ganz innen drin richtig weh. Unser Hauskater kann das überhaupt nicht verstehen. Er sagt stets: „Friss eine Maus oder sieben, dann ist alles wieder gut!“. Zum einen mag ich keine Mäuse, sondern lieber Kuchen und Schokolade, zum anderen habe ich ohnehin Bauchweh, wenn ich traurig bin. Weshalb sollte ich, der Clown-Fux Klaus, dann noch zusätzlich Bauchweh-Zeug in mich reinstopfen? Ab und zu sagt unser Hauskater schon ziemlich doofe Sachen, das muss ich an dieser Stelle einmal festhalten.

Warum ich manchmal traurig bin? Weil ich, so wie ihr alle, momentan meine Freunde aus dem Kindergarten und der Schule nicht treffen darf. Und meine Clown-Fux-Oma, meine 47 Clown-Fux-Cousinen und Cousins, meine Clown-Fux-Sportkollegen…einfach niemanden. Den ganzen Tag nur mit Aloisia und dem Hauskater zu verbringen kann mitunter ziemlich anstrengend sein, das könnt ihr mir glauben.

Und gestern, ja gestern, war ich besonders traurig, weil ich Geburtstag hatte und keiner meiner Freunde zu Besuch kommen konnte. Ja, auch Clown-Füxe haben Geburtstag und zwar dann, wenn die Kirschbäume zu blühen anfangen. Unser Hauskater stürmte in aller Früh durch seine Katzentüre und verkündete froh, dass unsere Kirschbäume nun blühen würden und ich, der Clown-Fux, somit genau an diesem Tag Geburtstag hätte. Sofort begann Aloisia wie wild im Kreis zu rennen, mit sich selbst zu reden und Notizen auf kleine Zettel zu schreiben. Der Staubsauger wurde geholt und der Hauskater musste unverzüglich das ganze Haus sagen. Ohne Widerrede tat er alles, was Aloisia von ihm verlangte.

Ich bekam gerade noch mit, dass die beiden sich ständig geheime Dinge ins Ohr flüsterten, als mir Aloisia befahl: „Klaus, du gehst jetzt mit unserem Hauskater in den Garten. Ihr gießt alle Blumen, mäht den Rasen und räumt die Terrasse auf!“ „An meinem Geburtstag soll ich den Garten aufräumen?“, wunderte ich mich und wurde währenddessen vom Hauskater schon sanft in den Garten hinausgeschoben. „So eine Frechheit, am Geburtstag arbeiten müssen. Das melde ich Aloisias Chef, das ist gemein!“, schimpfte ich, der Clown-Fux Klaus, dem Kater lautstark vor, aber der meinte gar nichts, sondern drückte mir den Rechen in die Hand und startete den Rasenmäher. Was für eine Frechheit!

Na ja, weil Aloisia aber die Chefin bei uns im Haus ist, gehorchte ich und brachte den Garten in Ordnung. Nach zwei Stunden waren wir fertig, und der Hauskater hatte viele frische Grashalme im Pelz. Er sah aus wie ein Frosch, ein Hauskater-Frosch…hihihi.

„Kommt herein, die Geburtstagsfeier kann beginnen!“, rief Aloisia plötzlich aus dem Haus. Der Hauskater und ich stürmten ins Wohnzimmer. Oh, oh, oh…so schön hatte unser Wohnzimmer überhaupt noch nie ausgesehen. Überall hingen Lichterketten sowie Lametta, Luftballons flogen durch den Raum, der Tisch war feierlich gedeckt – mit den schönen alten Tellern von Aloisias Oma, wo Hirsche und Wildschweine drauf sind – und es roch so gut nach Fisch und Schokoladekuchen. Unsere Hauskater und Aloisia sangen für mich „Heppi Birstei, tu, tu…“ und klangen dabei wie ein ganzer Chor. Obwohl sie nur zu zweit waren, waren sicher zehn verschiedene Stimmen zu hören – wunderschön, das kann ich euch sagen!

Als Hauptspeise bekamen alle einen gegrillten Fisch, also einen ganzen Fisch, nicht nur ein Stückchen davon. Dazu Kartoffeln, Salat und Limonade so viel man trinken konnte. Vom Geburtstagsschokokuchen aß anschließend auch noch jeder von uns mindestens drei (Aloisia) oder sechs (Hauskater) oder zehn Stücke (Klaus), mhhmhm… war das gut! Und weil am Geburtstag auch getanzt wird, machte Aloisia ihren fast 90-jährigen Radioapparat an und wir tanzten, dass die Fetzen, sozusagen Aloisias Rock, und die Haare vom Hauskater und vom Clown-Fux nur so flogen. Was für ein schöner Geburtstag!

Es grüßt herzlich,

euer Clown-Fux Klaus

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