Kapitel 51: Weihnachten daheim
„Wie lange werde wir eigentlich noch in Norwegen bleiben“, wollte meine Wenigkeit, Clown-Fux Klaus, eines Morgens beim Frühstück, bei dem es zum ungefähr 1285-igsten Mal Fisch gab, wissen. Doch Aloisia antwortete nicht, sondern biss genussvoll von ihrem Fischpastetenbrot herunter und las weiter Zeitung. „Eine interessante Frage“, sinnierte auch unser kluger Hauskater Merlin Rebecca Wuzzi und schaute Aloisia erwartungsvoll an. Als wir Beide unseren Blick nicht mehr von Aloisia ließen, kaute sie langsamer, schaute auf und murmelte mit fast vollem Fischpastetenbrotmund: „Wollt ihr wirklich nachhause?“. „Ja!“, riefen wir lautstark, hüpften auf und sausten in unsere Zimmer, um unsere Sachen zu packen. „Gut, dann fahren wir halt wieder heim, es ist eh bald Weihnachten, und da ist es daheim doch am schönsten“, meinte Aloisia noch zu sich selbst.
Wenig später war es soweit, wir hatten alles gepackt, uns von den netten Nachbarn verabschiedet und die Heimreise konnte los gehen. Unser studierter Hauskater hatte alle seine Bücher eingepackt, Aloisia genügend Fisch zum Essen sowie das kleine Rentier, das sie gerade mit der Flasche aufzog, und meine Wichtigkeit ein paar kleine süße Snacks für den weiten Weg: Acht ganze Schokokuchen, 14 Packungen Gummibärchen, 38 Packungen Chips und circa 23 Kilogramm Schnitten. Hoffentlich würde das reichen!
So tuckerten wir mit unserem alten Traktor von Norwegen nach Dänemark bis nach Norddeutschland, wo wir Marion und Günter noch besuchten, zwei Bekannte von uns. Die haben seltsame Enten aus Blech daheim, ganz große, die gar kein Gras und keinen Salat fressen, sondern Benzin brauchen und ein Lenkrad haben. Alle Blech-Enten haben sogar Namen, franzö… franza…nein, wie heißt das noch mal… franzu… nein… franziskanisches, ja, so heißt das, also Blech-Enten, die franziskanische Namen haben, wie zum Beispiel „Sourie“. So düsten wir eine Runde mit den Blechenten und fuhren dann weiter. Irgendwann, so ungefähr 13, 25 oder 48 Tage später kamen wir wieder zuhause an. Zum Glück, denn mein Kuchenvorrat war bedenklich zusammengeschmolzen, es waren nur mehr zwei ganze Schokokuchen und sieben Kilogramm Bonbons übrig.
„Oje, hier sieht es ja aus, wie im Urwald“, meinte unsere schlaue Fellnase, als sie unser Haus und unseren Garten sah. Alles zugewachsen, kein Rasen gemäht, kein Laub zusammengetan, die Fenster staubig und voller Spinnennetze und auf dem Dach hatte es sich sogar eine kleine Birke gemütlich gemacht, war einfach dort angewachsen. „Die Birke darf bleiben, den Rest müssen wir aufräumen und sauber machen, bevor der erste Schnee kommt“, ordnete Aloisia an, und wir machten uns emsig ans Werk. Ganze fünf Tage brauchten wir, bis wieder alles picobello war, sogar das kleine Rentier musste mithelfen, es putzte die Fenster.