Geschichten vom Clown-Fux Klaus #5

13.April 2020

Kapitel 5: Der Oster-Clown-Fux

Heute ist Ostermontag und zum Glück keine Daheim-Schule und Feiertag und frei und überhaupt…  weil ich, der Clown-Fux Klaus, immer noch wegen gestern ganz aufgeregt bin. Also gestern, ja gestern, da war Ostersonntag und Aloisias Ankündigung ist tatsächlich wahr geworden. Der Osterhase besuchte mich, den Hauskater und Aloisia, oder besser gesagt, wir ertappten ihn auf frischer Tat, als er gerade im Garten Süßigkeiten für uns versteckte. Zuerst war der Osterhase gar nicht erfreut, aber als ihm Aloisia eine große Karotte und ein Gläschen frisches Wasser anbot, begann er zu lächeln.

 „Ja, Osterhase zu sein ist eine schöne Sache, aber halt auch eine sehr anstrengende, weil alle Kinder etwas bekommen, und das muss gut versteckt sein“, erzählt der Osterhase, während er an seiner Karotte knabberte. „Dürfen wir einmal in deinen Korb schauen?“, wollte unser neugieriger Hauskater wissen und nach kurzem Zögern ließ uns der Osterhase tatsächlich in seinen Korb schauen. Oh, ich sage euch, was da für tolle Dinge drin waren…Schokoladeier in allen Größen und Farben, Geleehasen, kleine Körbchen mit Gras und viiielen, viiielen leckeren Köstlichkeiten…einfach fantastisch… da lief mir sofort das Wasser im Clown-Fux-Mund zusammen. In diesem Moment beschloss ich: Wenn ich einmal ein großer Clown-Fux bin, werde ich Osterhase! „Aber Klaus, du bist doch ein Clown-Fux, und kein Hase. Du kannst höchstens der Oster-Clown-Fux werden oder der Gehilfe vom Osterhasen, aber nicht der Osterhase selbst“, schmunzelte der Osterhase und hatte seine Karotte schon fast aufgegessen. „Gut, dann werden der Hauskater, Aloisia und ich deine Gehilfen. Wir beginnen sofort mit der Arbeit“, erklärte ich, der Clown-Fux Klaus.

Nun sah der Osterhase wirklich erstaunt aus. Mit der rechten Vorderpfote kratzte er sich hinter seinen großen Löffeln, dachte kurz nach und nickte langsam. „Warum eigentlich nicht, ich habe ohnehin so viel zu tun und muss noch haufenweise Geschenke austeilen“, sagte der Osterhase und deutete mit seinem Blick gleich auf den schweren Korb. „Aloisia, du bist die stärkste von uns, du trägst den Korb“, bestimmte der Osterhase und Aloisia folgte brav. Für sie war es überhaupt kein Problem den Korb zu tragen, was aber schon ein Problem war, war Aloisias Geschwindigkeit. Aloisia kann nicht so schnell sausen, wie der Osterhase hüpft. Der Hauskater und ich kamen mit dem pfeilschnellen Osterhasen ja noch mit Mühe und Not mit, weil wir ja jeden Morgen ums Haus rennen müssen, aber Aloisia… tja, was soll ich schreiben… bei den nächsten olympischen Spielen wird die gute Aloisia wohl nicht teilnehmen dürfen, weil sie so gekeucht hat wie ein altes, lahmes, dreibeiniges Pferd… also ein ganz altes Pferd, so 20 oder 45 oder 87 Jahre alt.

„Mit dem Tempo schaffen wir es nie rechtzeitig alle Schokoeier, Schokoladeosterhasen und Geleehasen zu verstecken“, war der Osterhase etwas verzweifelt. Aloisia sah ein, dass wir eine andere Lösung finden mussten, überlegte kurz und verschwand auf einmal in der alten Scheune vom Bauern Franz. Plötzlich hörten wir ein lautes Knattern, Staub wirbelte durch die Scheunentüre ins Freie, und da erschien sie, unsere Aloisia…sie saß auf einem knatternden, uralten, völlig verstaubten Motorrad, das so eine komische Kiste auf der Seite hat, einen sogenannter Beiwag…nein, Unterwagen…nein, wie heißt das noch mal…Aufwagen…nein…jetzt habe ich es…Zuwagen! Ja, Aloisia fuhr mit einem Zuwagen-Motorrad aus der Scheune und hatte dabei gar nicht bemerkt, dass sie Heu auf dem Kopf hatte… das sah vielleicht lustig aus… Aloisia, der Heuhaufen…hihihi!

„Kommt, wir dürfen keine Zeit verlieren“, ordnete Aloisia an. Der Osterhase nahm im Auf-,Bei-, Zuwagen Platz, der Hauskater krallte sich an Aloisia Rock fest und ich, der Clown-Fux Klaus, musste zwangsläufig im Osterhasen-Korb sitzen. Zwischen alle den tollen Süßigkeiten war es pipifein… und… das dürft ihr bitte nicht verraten…ich habe ein wenig gekostet… ein Schokohäschen dort, 14 oder 42 Geleeeier da, ein bisschen normale Schokolade, ein kleines Osterhasenweibchen… Natürlich immer nur ein Stück aus einer großen Packung, dass es nicht so auffällt.

Fast hätte niemand etwas bemerkt, wenn ich nicht Schokolade in den Schnurrhaaren gehabt hätte. Der Osterhase sah mich ganz genau an und überprüfte dann die letzten Packungen auf ihre Vollständigkeit. „Du hast doch nicht etwa…?“, fragte der Osterhase streng. „Nur ab und zu ein klitzekleines Geleehäschen oder bei einem Schokohasen ein bisschen geknabbert…“, musste ich verlegen zugeben. „Also vielleicht 16, 47 oder 163 Packungen, wo eine Kleinigkeit fehlen könnte“, gab ich zähneknirschend zu und fürchtete vom Osterhasen eine Schelte zu bekommen. „Na ja“, lachte der Osterhase, „dann hat sich Ostern für dich heuer ja ausgezahlt, lieber Klaus“, und der Hauskater und Aloisia konnten nur zustimmen. Glück, nein, Schokolade, viiiel Schokolade gehabt!

 

Es grüßt herzlich,

euer Clown-Fux Klaus

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