Das Engel-Bike
Radfahren war ja noch nie so mein Ding, also Clown-Füxe pflegen für gewöhnlich nicht Rad zu fahren, aber unlängst entdeckte ich, der Clown-Fux Klaus, etwas ganz Interessantes. Neben den normalen Rädern, den Bio-Rädern, wo man treten muss, bis der Kopf ganz krebsrot ist, gibt es ja auch Fahrräder mit einem kleinen Motor. In der letzten Werbung von unserem Sportgeschäft stand, dass diese Motordinger „E-Bike“ heißen. „Das ist Englisch“, erklärte mir unser gescheiter Hauskater. Da jedoch weder Aloisia noch ich, der Clown-Fux, jemals Englisch gelernt haben, wissen wir natürlich nicht, was dieses „E-Bike“ bedeutet.
„Vielleicht heißt es Essens-Bike, weil man damit zum Geschäft radeln und Essen kaufen kann“, vermutete Aloisia. „Ach, wo, „E“ steht sicher für Englisches Bike, weil ja das ganze Wort Englisch ist“, war der Hauskater überzeugt. „Es könnte Eimer-Bike auch heißen, weil unsere Nachbarin damit immer kübelweise Milch durch die Gegend transportiert“, warf ich ein. So saßen wir also da und überlegten, was dieses „E“ bedeuten konnte. Dass „Bike“ Fahrrad heißt, das wusste unser Hauskater, aber „E“…
Euter, Ente, Erbsen, Ehering, Ellbogen, Ernte, Engel…Engel?... „Engel, das könnte die Lösung sein“, war Aloisia überzeugt. „Heutzutage ist eh alles anders als früher, da werden wohl die Engel, wenn sie auf Erden sind, auch nicht fliegen, sondern mit diesen Motor-Fahrrädern herumdüsen“, grinste Aloisia und freute sich über das lustige Bild, das sie gerade in Gedanken gezeichnet hatte. Engel, Engel auf Fahrrädern mit Motoren, die fast von alleine fahren, E-Bikes also.
„Ich will auch einmal so ein Fahrrad-Engel sein“, hielt ich, der Clown-Fux, fest und hoffte auf die Unterstützung unseres Hauskaters. „Gut, wird erledigt“, reagierte unser Hauskater trocken und war verschwunden. Keine fünf Minuten später kam er wieder und hatte Aloisias altes Fahrrad dabei. Das hatte sicher schon sechs, 24 oder 35 Jahre im Keller gestanden ohne dass jemand damit gefahren wäre. „Während du das Rad sauber machst, organisiere ich einen Motor“, ordnete unsere Hauskater an. Gesagt, getan. Ganz fleißig und ganz genau, wie sonst eigentlich nie, putzte ich dieses alte, schwere Ungetüm, mit dem schon Aloisias Urgroßvater über Stock und Stein in die Kirche gefahren war, bis es glänzte wie soeben lackiert.