Ein Lichtblick im Klinikalltag

03.Oktober 2025
  • Kärnten
  • ROTE NASEN Interviews

Warum regelmäßige Clownbesuche so wichtig sind

Im Interview mit Dr. Peter Matscheko, ELKI Klagenfurt

Lachen schenkt Hoffnung. Gerade für schwerkranke Kinder, die oft über Wochen oder Monate im Spital bleiben müssen, sind kleine Momente der Freude von unschätzbarem Wert. Die Besuche der ROTE NASEN Clowns bringen genau das: Leichtigkeit, Humor und ein Stück unbeschwerte Kindheit in einen oft belastenden Klinikalltag.

Dabei ist eines besonders wichtig: die Regelmäßigkeit. Denn Kinder bauen Vertrauen auf, freuen sich auf „ihre“ Clowns – und schöpfen daraus Kraft. Wie wichtig diese Besuche für Patient*innen, Familien und sogar das medizinische Personal sind, zeigt ein bewegendes Gespräch mit Oberarzt Dr. Peter Matscheko aus dem Eltern-Kind-Zentrum Klagenfurt. Er erzählt, wie sehr die Clowns das Klima auf der Station verändern – und dass ihr Ruf den ROTE NASEN Clowns vorauseilt. 

Bitte helfen Sie uns, damit wir schwerkranken Kindern auch in den kommenden Wochen das Versprechen geben können: „Wir kommen wieder.“

Bitte stellen Sie sich selbst kurz vor.

Mein Name ist Dr. Peter Matscheko, ich bin seit 2016 hier im ELKI Klagenfurt an der Kinderabteilung einerseits auf der Neonatologie und Intensivstation, andererseits bin ich auch für die palliative Betreuung zuständig. Hier haben wir auch das mobile Team, um Familien mit schwerstkranken und chronisch kranken Kindern zuhause zu besuchen und zu betreuen.

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Für wie wichtig erachten Sie die Besuche der ROTE NASEN Clowns in Ihrem Spital?

Es bringt vor allem Abwechslung. Trotzdem, dass sich der Spitalsalltag über die letzten Jahrzehnte verbessert hat, bringen die Clowns viel mehr Buntheit, Freude und Leben herein. Man sieht es den Kindern an, wenn die Clowns zu ihnen ins Zimmer gehen. Es ändert sich die Stimmung im Raum. Es ist etwas, das vor allem für Kinder und Familien, die gerade eine schwere Zeit durchmachen, einige Minuten Freude und Abwechslung schenkt. Es ist einfach eine tolle G‘schicht.

Können Sie sich an ein berührendes Erlebnis mit den Clowns erinnern?

Ich möchte da gerne von mir selbst sprechen. Es ist ja nicht nur so, dass ihr eine unglaublich tolle Wirkung auf Kinder habt. Das ist ohne Zweifel und da gibt es bestimmt genügend Beispiele dafür. Es ist bei mir oft so, dass ich tief in meinem Alltag drinstecke, mich vielleicht gerade nicht so toll fühle oder einen besonderen Tunnelblick habe an manchen Tagen. Und wenn ich dann die Clowns um die Ecke kommen sehe mit ihrer Ukulele oder einem Schmäh, dann erkenne ich oft, dass es links und rechts von meinem Tunnel doch noch etwas anderes gibt. Sie haben mir schon oft Momente geschenkt, wo ich jedes Mal dankbar bin, dass die Clowns zu uns kommen.

Schauen Sie sich von den Clowns auch etwas ab?

Ganz bewusst nicht, aber unbewusst sicher! Es ist für mich die Lockerheit, die im medizinischen Alltag doch leichter verloren geht. Diese Lockerheit, auf die Kinder noch ein wenig entspannter und lustiger zuzugehen. Das nehme ich mir von den Clowns mit und in dieser Hinsicht sind sie auch meine Lehrer.

Welche Eigenschaften verbinden Sie mit den Clowns?

Ich verbinde mit den Clowns gute Laune, Musikalität und auch Licht. Es ist oftmals eine graue Zeit, die die Kinder hier verbringen müssen. Die Clowns bringen ein Strahlen und Licht in diesen grauen Alltag herein. Das ist eine tolle Sache und wir freuen uns jedes Mal, wenn sie da sind!

Für wie nachhaltig erachten Sie die Clownbesuche?

Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, dass die Clowns regelmäßig kommen. Ich habe schon selbst erlebt, dass Kinder enttäuscht waren, als sie erfahren haben, dass sie vor dem Tag, an dem die Clowns kommen, entlassen werden. Da hatten wir schon Diskussionen, weil Kinder länger stationär bleiben wollten, um die Clowns zu erleben. Somit hat für mich die Regelmäßigkeit eine nachhaltige Wirkung. 

Das ist mittlerweile bei den Kindern draußen auch schon bekannt, die ins Krankenhaus kommen müssen. Da gibt es wen, der vorbeikommt und aufmuntert und mir eine lustige Zeit bereitet. Das macht es für die Kinder entspannter, überhaupt ins Spital kommen zu müssen. Es geht von den Kindern keines freiwillig ins Spital, das ist ja nicht leicht. Das Nachhaltige ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Ruf euch vorauseilt und die ganze Situation für die Kinder erträglicher macht.

Was würden Sie in diesem Zusammenhang unseren Spenderinnen und Spendern ausrichten wollen?

Wenn ich die Möglichkeit hätte, den Spenderinnen und Spendern etwas zu sagen, dann auf jeden Fall „Danke“! Danke, dass Sie das Projekt unterstützen, vielleicht auch schon längere Zeit. Bitte unterstützen Sie es in ihren Möglichkeiten weiter, denn es ist gut investiertes Geld. Ich sehe es tagtäglich im Spital, wenn die Clowns vorbeikommen, dass es ankommt. Dass mit dem Geld etwas Sinnvolles gemacht wird und Kinderherzen zum Leuchten bringt.

Vielen Dank für das Gespräch!

Sehen Sie hier selbst, wie die Clowns im ELKI Klagenfurt Kinderaugen bei ihren wöchentlichen Besuchen zum Strahlen bringen.

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