Wir von der Redaktion durften euch nicht mehr begleiten, als ihr in den OP-Vorbereitungsraum weitergegangen seid. Vielleicht kannst du uns kurz schildern, wie die Situation dort war – was ist passiert, und welche Clown-Intervention war notwendig?
Wir verbringen in der Regel viel Zeit gemeinsam in diesem Warteraum. Dort habe ich gemeinsam mit Leonora viel gespielt. Auch Stoffpapagei Koko war natürlich dabei. Er ist überall herumgeflogen, sogar bis ins Weltall!
Wenn sich dann die Tür öffnet und wir in den nächsten Raum kommen – dort, wo ihr als Team draußen bleiben müsst –, beginnt der medizinische Teil. Das Kind wird sediert, also in Narkose versetzt. Das ist ein sehr intensiver Moment – sowohl für die Eltern als auch für das Kind. Die Eltern erleben, wie ihr Kind einschläft, und das löst verständlicherweise starke Emotionen aus.
Oft muss in diesem Moment auch noch ein Zugang gelegt werden, damit die Narkosespritze gesetzt werden kann. Für die Kinder ist das meistens sehr beängstigend – gerade in diesem Alter. Wir haben aber den Vorteil, dass wir schon vorher eine Verbindung aufgebaut haben. Leonora war durch die gemeinsamen Spiele bereits mit dem Koko vertraut.
In dieser Situation können wir das medizinische Personal unterstützen, indem wir den Fokus des Kindes noch ein Stück weit bei uns behalten. Das bedeutet: Das Kind konzentriert sich weniger auf die Spritze, sondern bleibt gedanklich in unserer kleinen Clownwelt. Dadurch hat es vielleicht etwas weniger Angst, weint oder sorgt sich weniger.
Es hilft, dass es jemanden an seiner Seite hat, der nichts von ihm verlangt – im Gegensatz zu Eltern und medizinischem Personal, die in diesem Moment natürlich etwas vom Kind brauchen, damit alles reibungslos funktioniert. Die Clownin hingegen erwartet nichts. Sie ist einfach da, um zu begleiten, um das Kind in eine andere Stimmung, in eine andere Welt mitzunehmen – und vielleicht kurz vergessen zu lassen, dass da gleich eine Spritze kommt.