Nicht nur am Weltalzheimertag haben für ROTE NASEN Clowndoctors die Bedürfnisse der betroffenen Patient*innen oberste Priorität: Denn, bei jeder Begegnung mit dementiell erkrankten Menschen ist von Gesundheitsclowns besonders viel Feingefühl gefragt. Seit 1999 besuchen ROTE NASEN Clowns Pflegeeinrichtungen und treffen hier zunehmend auf Menschen mit dementiellen Erkrankungen, wie z.B. Alzheimer. Bei diesen Besuchen hat sich gezeigt: Clowns erreichen auch Menschen mit Demenz durch humorvolle, empathische Zuwendung. Diese zu vertiefen und zu erforschen ist das Ziel des dreijährigen EU-Projekts ClowNexus, an dem ROTE NASEN gemeinsam mit sieben weiteren Clown-Organisationen teilnimmt.
Durch die persönliche Zuwendung erkennen Clowns die Bedürfnisse von Menschen und gehen sensibel darauf sein. Sie fokussieren sich einzig und allein auf deren Fähigkeiten und lassen Defizite außen vor. Sie sprechen die Sinne an und schaffen Räume, in denen emotionale Nähe gespürt werden kann. Dies betrifft Gesundheitsclownerie generell – und ganz besonders Clown-Besuchen bei Menschen mit Demenz. Bei ihnen gilt es, Bekanntes wiederzuerwecken, durch Wiederholung Nähe zu schaffen und dabei die Sinne nicht zu stark zu stimulieren.
Wie das gelingt, erklärt Christina Matuella, künstlerische operative Leiterin von ROTE NASEN Österreich. „Menschen mit Demenz sind oft in sich gekehrt oder blicken in gebückter Haltung vor sich auf den Boden. Wenn wir vor ihnen stehen oder sitzen, sehen sie unsere Gesichter nicht, vielleicht nicht einmal unseren Körper. Wir haben unser Clown-Spiel darauf angepasst. So bewegen wir etwa nur unsere Füße in einem sich wiederholenden Muster. Oder wir setzen uns auf den Boden und begegnen so den Menschen auf Augenhöhe.“